Page 38 - Landinfo Heft 1/2019 - Schwerpunkt Staatsschule für Gartenbau
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Pflanzen- und Tierproduktion
Dieter Kraft
Gefährdete Nutztierrassen auf dem Lw. Hauptfest
Das Jubiläums-Hauptfest 2018 bot den gefährdeten Rassen in Baden-Württemberg ein glänzendes
Podium. Sie konnten sich in den Tierschauzelten, im Forum und im Reitstadion von ihren besten
Seiten zeigen. An einem großzügigen Stand im Tierschauzelt hatte die GEH (Gesellschaft zur Erhaltung
alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.) zusammen mit der Züchtervereinigung Limpurger Rind e.V.
wieder ihren Anlaufpunkt – beste Voraussetzungen für gute Kontakte und hervorragende
Zusammenarbeit mit den Züchtern und Organisationen der gefährdeten Rassen.
ür Fachpublikum und Verbraucher/ Hansjörg Wenzler bei der Vorstellung der
Finnen wurde im Tierschauzelt ein ab- seltenen Schaf- und Ziegenrassen. Ge-
wechslungsreiches Programm geboten, zeigt wurden Bergschafe, Coburger
wie Schafschur und Melkvorführungen, Fuchsschafe, Schwarzwaldziege, und Wal-
sicherer Umgang mit Rindern und vieles liser Schwarzhalsziege.
mehr. Täglich wurden hier auch die ge-
fährdeten Schaf-, Ziegen-, Schweine- und Hinterwälder und Vorderwälder Rind, Braun-
Rinderrassen vorgestellt. „Alte Rassen, vieh alter Zuchtrichtung und Limpurger Rind
sogenannte Landrassen, sind die geneti- wurden vorgestellt von Dieter Kraft. Er hob
schen Reserven für die Zukunft“ so Dr. die „In Wert-Setzung“ als Grundlage für die
Bild 2
Die Limpurger Züchter Siegfried Rückblick
Idler und Werner Ehmann am
Stand der GEH stellten das
Programm „Weideochse vom König Wilhelm I von Württemberg und seine Frau Katharina begründeten „zur Hebung der
Limpurger Rind g.U.“ vor. Landwirtschaft“ 1818 das Landwirtschaftsfest zu Cannstatt. Damit wurde ein Wendepunkt in der
Landwirtschaft eingeleitet. Es ging darum, die neuesten Errungenschaften, Tiere und Technik den
Landwirten nahe zu bringen. Bereits in den Anfangszeiten sollten Tierprämierungen den Landwirten
Hilfestellung bei der Verbesserung ihre Herden geben.
Damals herrschte Not und Hunger - heute gibt es bei uns Überfluss und Vielfalt der verfügbaren
Lebensmittel. So liegt der Schwerpunkt heute mehr auf dem Kontakt zur nichtlandwirtschaftlichen
Bevölkerung. Landwirtschaft soll erlebbar gemacht werden und Stadt und Land sollen sich wieder
näherkommen.
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