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Editorial
Landinfo 5/2020
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Vernetzung, Netzwerke, networking – ist dies etwas Neues oder haben wir schon immer auf
diese Weise von anderen gelernt?
Menschen sind soziale Wesen und tauschen sich aus. Schon immer wurden daher Erfahrungen
und Wissen unter Berufskollegen in verschiedensten Organisationen weitergegeben. Netzwer-
ke ermöglichen Beziehungen zu anderen Menschen, die häufig im gleichen oder ähnlichen
Kontext unterwegs sind. Von der Kollegin, vom Kollegen bewertete Informationen und er-
probte Vorgehensweisen bieten Unterstützung. Netzwerke können damit unseren Erfahrungs-
horizont, im Sinne von über den Tellerrand schauen, erheblich weiten und ermöglichen durch
die Diskussion auf Augenhöhe neue Lösungsmöglichkeiten für anstehende Entscheidungen.
Das Wissen einzelner kann darüber hinaus neue Ideen generieren. Die IALB (Internationale
Akademie für ländliche Beratung) als Netzwerk bereichert nicht nur fachlich, sondern auch
persönlich durch Begegnungen und gemeinsame Unternehmungen. CECRA als Produkt der
IALB ist durch und in der Vernetzung entwickelt worden und wird heute europaweit zur Qua-
lifizierung und gleichzeitig zum Austausch von Beratungskräften genutzt.
Das Wissen in der Landwirtschaft wird durch den erheblichen exponentiellen weltweiten Wis-
senszuwachs immer komplexer. Das Thema Wissensmanagement und der Wissenstransfer
sind daher aktuelle Herausforderungen, denen sich auch die Landwirtschaft als Ganzes stellen
muss. Die richtigen Informationen für die Bewältigung der verschiedensten Herausforderun-
gen zu finden, ist heute wichtiger denn je. Dies gilt sowohl für die Verwaltung als auch für
Beratungsorganisationen und Bildungseinrichtungen.
Die richtigen Informationen und deren Einschätzung zum geplanten Vorhaben oder zur vor-
handenen Problematik sind zentrale Faktoren für den Erfolg eines landwirtschaftlichen Betrie-
bes, wobei dies nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg gilt.
Für Forschung, Beratung und Bildung sind daher Netzwerke auf nationaler und internationa-
ler Ebene heutzutage unabdingbar, um gemeinsam mit der Praxis die Weiterentwicklung vor-
anzubringen. In der Kollegialität schaffen Vernetzungsprojekte die Möglichkeit, gemeinsam
für ein Thema zu brennen und zusammen Innovationen zu generieren.
Wie vielfältig Vernetzung aussehen kann, greift diese Landinfo auf. Nutzen Sie Ihre Möglich-
keiten für positive, Blickfeld erweiternde, auch mit AHA-Effekt verbundene, wertschätzende
Begegnungen in der Vernetzung mit anderen.
Rita Mager
Ministerium für Ländlichen Raum Rita Mager
und Verbraucherschutz Baden-Württemberg MLR, Ref. 28
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