Der Rindfleischmarkt, der sich nach dem ersten Einbruch im Frühjahr wieder erstaunlich gut erholt hatte, wurde vom jetzigen hauptsächlich die Gastronomie betreffenden Lockdowns erneut massiv getroffen. Die neuerlichen Probleme begannen in Süddeutschland Ende Oktober mit der Corona-bedingten zweiwöchigen Schließung des Schlachthofes in Ulm. Verschärft hat sich die Situation zum Monatswechsel mit der erneuten praktisch ganz Europa betreffenden Schließung der Außer-Haus-Verpflegung. Dabei sind die Einschränkungen in den klassischen Absatzregionen für süddeutsches Rindfleisch in Italien, Frankreich und Spanien noch stärker als in Deutschland. Bei uns bietet die Gastronomie aus den Erfahrungen des ersten Lockdown heraus zwar verbreitet Lieferdienste und Gerichte zum Mitnehmen an, auch die Systemgastronomie wie McDonalds haben ihren Drive-In geöffnet, dennoch kann dies die Mengen nicht kompensieren, zumal anders als im Frühjahr der Absatz von Grillware wegfällt. Als weitere Schwierigkeit kommt die anhaltende Personalknappheit in der Zerlegung hinzu, zumal auch einige sehr große Zerleger in Norddeutschland und Holland wegen Corona zeitweise geschlossen hatten. Inzwischen ist der Preiseinbruch zum Stillstand gekommen. Schlachtrinder sind in der Vorweihnachtszeit wieder gesucht.
30.11.2020