Die Erzeugerpreise für Futtergerste im Süden befanden sich nach der Ernte bei eher schwachen Werten um 13,50 €/dt. In den zurückliegenden Wochen war ein leichter Aufwärtstrend zu spüren. Während deutschlandweit inzwischen die Preise um rund 2,- €/dt auf 16,10 €/dt angezogen haben zeigte sich das Plus im Süden auf 14,20 €/dt bislang eher verhalten. Auf EU-27-Ebene wird die Gerstenernte nach einer leichten Abwärtskorrektur in den letzten Monaten auf 54,19 Mio.t beziffert. Bei einem Binnenverbrauch von 44,0 Mio.t und einem unverändert eingeschätzten Export von 10,5 Mio.t könnten sich die Bestände bei 6,26 Mio.t knapp über Vorjahresniveau (5,6) halten. Für Deutschland beziffert das BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) den Wintergerstenanbau auf 1,31 Mio.ha (Vj. 1,35) und die Erntemenge auf 8,85 Mio.t (Vj. 9,76) bei einem Durchschnittsertrag von 67,5 dt/ha (Vj. 72,2). Trotz der eher knappen Versorgungslage sind am Kassamarkt nur unbefriedigende Preise zu erzielen. Eine insgesamt gute Versorgung weltweit, überwiegend gute Ernte in den Schwarzmeer-Anrainerstaaten, vor allem aber Unsicherheiten im Schweinemarkt durch den ASP-Ausbruch in Deutschland sowie die Auswirkungen der Corona-Fälle in der Schlachtbranche wirken weiter dämpfend. Vor allem der Stau an Schlachtschweinen, welche nicht rechtzeitig die Ställe räumen, beschert derzeit Ferkelerzeugern und Mästern desaströse Preise. Das wirkt massiv hemmend auf die Bereitschaft zur Einstallung und damit auf den Bedarf an Futtergerste.
30.11.2020